Schneeglöckchen (Gattung Galanthus)

Die Hauptblütezeit der Schneeglöckchen (Gattung Galanthus) liegt im Februar und März, aber schon jetzt kann man mit etwas Glück blühende Exemplare finden. Auf iNaturalist gibt es aktuell sieben Beobachtungen aus diesem Jahr.

Eigentlich könnte die Bestimmung der Schneeglöckchen sehr einfach sein, denn es gibt in Österreich nur eine heimische Art, nämlich das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis). Es gibt aber auch mehrere Arten, die kultiviert werden und ab und zu verwildern. Das betrifft vor allem das Elwes-Schneeglöckchen (Galanthus elwesii) und das Woronow-Schneeglöckchen (Galanthus woronowii). Andere Arten, wie etwa das Clusius-Schneeglöckchen (Galanthus plicatus) mit breiten Blättern mit zwei Längsfalten, sind deutlich seltener. Die Unterscheidung der drei häufigsten Arten ist aber eigentlich ziemlich einfach!


Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sind:

  • die Breite und Färbung der Blätter (matt oder glänzend, rein grün oder bläulich grün)
  • die grünen Flecken auf den drei inneren Blütenblättern (bzw. Perigonblättern)
  • die Blattstellung beim Austrieb (bzw. bei älteren Blättern an der Basis)

Als Informationsquelle sehr zu empfehlen ist der deutsche Wikipedia-Artikel zu den Schneeglöckchen (https://de.wikipedia.org/wiki/Schneegl%C3%B6ckchen), insbesondere die Tabelle mit den Merkmalen der einzelnen Arten. Auch eine gute Darstellung der drei Typen des Blattaustriebs ist darin zu finden.

Hilfreich ist außerdem der Bestimmungschlüssel von blumeninschwaben.de:
http://www.blumeninschwaben.de/Einkeimblaettrige/Narzissengewaechse/schneegloeckchen.htm


Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)

Galanthus nivalis ist vor allem an den schmalen, matten Blättern (maximal ca. 1 cm) zu erkennen. Die drei inneren weißen Blütenblätter haben immer nur einen einzigen kleinen grünen Fleck an der Spitze (also unten). Die Blätter stehen an der Basis flach zueinander (parallel) und überlappen sich nicht.

Die natürlichen Lebensräume sind vor allem Laubwälder (besonders Auwälder) in niedrigen Höhenlagen. Aber auch das heimische Schneeglöckchen wird als Zierpflanze kultiviert (sogar sehr häufig) und ist daher ebenfalls wie die anderen Arten in Siedlungen zu finden. Es gibt auch gefülltblühende Zuchtformen mit einer Vielzahl an Blütenblättern, die steril sind und keine Nahrung für blütenbesuchende Insekten bieten ("forma pleniflorus" bzw. "Flore Pleno").


Elwes-Schneeglöckchen (Galanthus elwesii)

Bei Galanthus elwesii sind die Blätter ähnlich wie bei G. nivalis matt und bläulich grün gefärbt, sie sind allerdings deutlich breiter. Die inneren Blütenblätter haben meistens nahe am Grund (also oben) einen zweiten grünen Fleck (der normalerweise auch schon bei einer geschlossenen Blüte sichtbar ist!), manchmal kann aber auch nur ein Fleck an der Spitze vorhanden sein oder die zwei Flecken bilden einen zusammenhängenden großen Fleck. Beim Austrieb umschließt das äußere Blatt das innere am Grund (die Blätter sind also nicht flach, sondern etwas eingerollt).


Woronow-Schneeglöckchen (Galanthus woronowii)

Galanthus woronowii hat ebenfalls breite Blätter, die sich aber durch ihren auffälligen Glanz von denen der anderen Arten unterscheiden. Die inneren Blütenblätter haben nur an der Spitze einen grünen Fleck. Wie bei G. elwesii sind die Blätter beim Austreiben eingerollt und das äußere umschließt das innere.


Zusammenfassend:
G. nivalis: Blätter schmal, matt / innere Blütenblätter mit 1 Fleck / Blätter beim Austrieb parallel zueinander, flach
G. elwesii: Blätter breit, matt / innere Blütenblätter mit 1-2 Flecken / beim Austrieb umschließt das äußere Blatt das innere
G. woronowii: Blätter breit, glänzend / innere Blütenblätter mit 1 Fleck / beim Austrieb umschließt das äußere Blatt das innere


Posted on January 22, 2023 12:13 PM by pastabaum pastabaum

Comments

sehr fesch!

Posted by martin_der_prinz over 1 year ago

Tolle Zusammenfassung - danke!

Posted by thomaszuna-kratky about 1 year ago

👍

Posted by epsilon about 2 months ago

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